Material
Als Material geeignet ist 750er Gold, Platin, Niobium, Titan, PTFE oder medizinischer Edelstahl, wobei der Schmuck für den Ersteinsatz aus Titan oder PTFE bestehen sollte. Nickel sollte wegen der Gefahr von allergischen Reaktionen nicht verwendet werden. Seit kurzem darf auch wieder 316L-Implantatstahl für den Ersteinsatz verwendet werden. Renommierte Piercing-Studios mit langjähriger Erfahrung verwenden ausschließlich Ringe oder Stäbe aus Titanium oder PTFE für den Ersteinsatz.
Stechen
Meistens werden Piercings mit einer Venenverweilkanüle gestochen. In aller Regel kommt eine sog. Braunüle (sterile Einmalnadel) zum Einsatz. Hierbei ist die Nadel durch einen Plastik- oder Teflonüberzug geschützt. Nachdem die Nadel durch die Haut gestochen wurde, wird sie entfernt. Lediglich der Überzug verbleibt in dem Stichkanal. Mit Hilfe dieses Überzuges wird der Schmuck durch den Stichkanal gezogen. Natürlich muss auch auf ausreichende Hygiene geachtet werden, da sich das "Loch" sonst entzünden kann. Nach dem Stechen darf der Schmuck für mehrere Wochen nicht gewechselt werden, da ansonsten der Heilprozess negativ beeinflusst wird und dadurch die Gefahr von Infektionen steigt.
Ohrpiercing
•Helix: Piercing durch das Knorpelgewebe der Ohrkante.
•Industrial Piercing: Hierbei wird ein Barbell in zwei gegenüberliegende Helix-Piercings eingeführt.
•Rook: Piercing durch den Anti-Helix.
•Tragus: Piercing durch den Knorpelfortsatz am Eingang des Gehörkanals.
•Snug: Piercing durch die innere Knorpelauswölbung parallel zur Ohrkante.
•Anti-Tragus: Piercing durch den dem Tragus gegenüberliegenden Knorpelfortsatz.
•Lobe: Klassisches Piercing durch das Ohrläppchen.
Gesichtspiercing
•Augenbrauenpiercing
•Nostril: Piercing durch den Nasenflügel.
•Septum: Piercing durch die Nasenscheidewand.
•Zungenpiercing
•Labret: Piercing in der Lippe.
•Medusa: Zentriertes Piercing über der Oberlippe.
•Madonna: Meist von Frauen getragenes Piercing seitlich oberhalb der Oberlippe.
•Lippenbändchenpiercing.
Körper
•Brustwarzenpiercing
•Bauchnabelpiercing
•Oberflächenpiercing
•Microdermal-Anchor
Intimpiercings bei Männern
•Frenulumpiercing: Piercing durch das Vorhautbändchen
•Prinz Albert (PA): Piercing, das durch die Harnröhre eintritt und etwa am unteren Ende der Eichel oder tiefer an der Penisunterseite wieder hervortritt
•Reverse Prinz Albert wie ein PA, nur nach oben durch die Eichel, quasi ein „halber Apadravya“
•Dydoe: Piercing durch den Eichelrand
•Pubic: Piercing überhalb der Peniswurzel
•Vorhautpiercing (auch: Oetang)
•Hafada (auch: Scrotal): Piercing am vorderen Bereich des Hodensacks
Intimpiercings bei Frauen
•Christina: Vertikales Piercing in der Falte an der die äußeren Schamlippen oben zusammenlaufen.
•Piercing durch die Klitorisvorhaut horizontal
•Piercing durch die Klitorisvorhaut vertikal
•Schamlippenpiercing innere
•Schamlippenpiercing äussere
Variationen
•Gedehnte Piercings: Um Schmuck mit größerem Durchmesser einzusetzen kann ein Piercing vorsichtig geweitet werden. Meist wird diese Praxis beim Ohrläppchen-,Intim- oder Brustwarzen-Piercing durchgeführt.
•Oberflächenpiercing: Hierbei handelt es sich um ein Piercing bei dem sowohl dessen Einstich als auch dessen Austrittskanal auf einer Ebene liegen.
•Venom-Piercings: Mehrere symmetrisch angeordnete Piercings in der Zunge oder der Lippe, auch entlang des Ohrrandes oder der Schamlippen.